Tag 8 im Tagebuch

Tag 8 im Tagebuch

13. August 2018 0 Von susanne

17.00 Uhr

Habe gerade mit „meiner“ Onkologin telefoniert. Der Therapieplan steht erst mal fest: neoadjuvante Radiochemotherapie vor der Operation. Es hört sich für mich an, als wenn ich übers Wetter schreibe. Ich sitze auf der Badeleiter der Gulet, lasse meine Beine ins Wasser baumeln und rede über Krebs und Port und Chemotherapie… es ist so unwirklich.

Und eine Stunde vorher telefoniere ich mit meiner Mutter, die auch ihren Befund hat. Es ist auch eine Metastase.

ES REICHT JETZT!

Ich komme mir vor wie im Totstellreflex. Ruhe und Beherrschung, die trügerisch ist. Ich springe mit einem Kampfschrei ins Wasser… Tränen… Nur Petra erzähle ich die ganze Geschichte. Ich kann es nicht mehr alles alleine tragen. Für die anderen ist es nur meine Mutter.

Die nächsten Schritte zu Hause sind also: Dienstag MRT, Freitag Endosono, dazwischen Port legen und darauf die Woche Bestrahlungsplanung.

Die Woche hier tut mir gut, einfach nur gut,  auch wenn es ja „Arbeit“ ist, genieße ich es sehr. Wir lachen so viel…das fällt mir richtig auf. Auch gestern im Seminarteil hab ich mich mit der Heilung des Zweifels wieder selbst beschenkt.

Bin ich froh über mein Training.  Jetzt geht es wieder bisschen besser.

21.00 Uhr

Telefoniere noch mit meiner Mutter (Planung nächste Woche stationäre Aufnahme) und den Mädchen. Ich will versuchen, sie nach Rostock zu kriegen. Wie soll ich ihnen es bloß beibringen?